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Entspannt ins Lokal mit Hund – so geht’s

Es kann zahlreiche Gründe geben, warum dein Hund mit ins Lokal gehen soll: er kann noch nicht lange allein bleiben; du bist im Urlaub und hast keine Möglichkeit deinen Hund irgendwo zu lassen; eine erfolgreiche Wanderung endet mit einem Biergartenbesuch oder du hast deinen besten Freund immer gerne bei dir. 



Bei mir persönlich ist es so, dass sobald ich aus dem Haus gehe, oft nicht weiß, wann ich wieder daheim sein werde und weil Raiko schon vieles kann und auch gerne dabei ist, begleitet er mich viel durch meinen Alltag. – dazu gehört dann oft auch, dass er abends mit in die Kneipe geht. Ob Kloster oder Willich, viele Nürnberger Kneipen sind sehr hundefreundlich und stellen auch gerne mal einen Wassernapf dazu, wenn man seinen eigenen zuhause vergessen hat. 


Für unsere neue Hündin Kimy sind Restaurantbesuche und Kneipengänge noch totales Neuland, also gehe ich – auch für mich – alle Punkte nochmal durch, um ihr eine entspannte Begleitung zu ermöglichen.


#1 Kann und möchte mein Hund überhaupt schon länger unter Menschen entspannen?


Dein Hund sollte soweit gut sozialisiert sein und sich in der Nähe von Menschen wohl fühlen. Dann kann es auch immer sein, dass ein weiterer Hund im Lokal liegt und im schlimmsten Fall auch noch rumläuft und mal „hallo sagen“ kommt. Warum im schlimmsten Fall? – ich finde es gehört einfach zum Hundehalter:innen-Knigge, dass man aufeinander Rücksicht nimmt und die höfliche Distanz zu Anderen wahrt. Natürlich könnte auch Dein Hund sehr freundlich sein und auch freundlich auf andere zugehen, aber im Lokal liegt der Hund im Idealfall auf seiner mitgebrachten Decke oder dem zugewiesenen Platz. 


Hat dein Hund also kein Problem mit Menschen und Hundebegegnungen und kann in deren Beisein abschalten, dann steht dem Besuch schon mal nichts im Weg. Wenn nicht, dann fange an diesem Punkt mit dem Training an. – ich unterstütze auch gerne!


#2 Deckentraining ist die perfekte Voraussetzung


Ein gut durchdachtes und sauber ausgeführtes Deckentraining ist die ideale Basis für einen Restaurantbesuch. Denn das Ziel und Ergebnis eines solchen Trainings ist, dass dein Hund überall und auch auf längere Zeit auf seiner Decke runterfahren kann. Im besten Fall döst er schnell ein und geht in die Entspannung. 


Achtung an der Bordsteinkante: Deckentraining ist nicht gleich Platz. Während es beim Platz darum geht, deinen Hund in eine liegende Position zu bringen, beinhaltet das Deckentraining sowohl das entspannte Liegen, wie auch eine konditionierte Entspannung. Deckentraining ist kein Trick, der innerhalb einer Woche gelernt ist, sondern erfordert vom Hund auch einen Lernprozess, für den es Zeit braucht. Auch ein Mensch kann nicht überall sofort relaxen, da ist auch jeder anders und braucht anders Zeit.


#3 Komm mit deinem Hund in den Flow und vermeide Überforderung


In der modernen Psychologie gibt es die Flow-Zone, das ist der Bereich zwischen Überforderung und Unterforderung. Wenn eine Aufgabe genau diese Schwierigkeit hat, dass beim Lösen der Aufgabe Konzentration und Glück entsteht. Überforderung kann Erregung oder Angst auslösen, während bei Unterforderung Langeweile und Apathie das Ergebnis sein kann. 


Trainierst du mit deinem Hund Restaurantbesuche kleinschrittig und genau in diesem Zustand des Flows, dann wird sich der Erfolg schneller und fristfreier einstellen. Das ist wie beim Erlernen eines Instruments, wenn es läuft, dann läufts. Schaffe dir und deinem Hund selbst die Voraussetzungen und starte nicht mitten in der Innenstadt, sondern sucht euch passende Lokalitäten aus. Setz dich dann auch nicht direkt an den Eingang, wo es frequentierter ist. Vielleicht braucht dein Hund auch einen Überblick, um sich sicher zu fühlen, dann setz dich genau da hin, wo ihr alles überblicken könnt. Manche Hunde fühlen sich besser, wenn weniger Reize auf sie einströmen, dann  lieber versteckter positionieren. 



#4 Kommunikation mit Hund und Mensch kostet nix


Kommunikation verbindet. Wenn du vielleicht nicht gerne Fremde ansprichst, haben viele Lokale unter Google Maps auch Informationen hinterlegt, ob Hunde im Lokal erwünscht sind. Geht eine schriftliche Reservierung, dann reserviere mit dem Hinweis darauf, dass du mit deinem Hund kommst und äußere da auch deinen Wunschsitzplatz (gerne ruhig, am Rand sitzend, weit weg von Ein- und Ausgängen). Auch Social Media ist eine gute Anlaufstelle dafür. 


Wenn du kein Problem damit hast, frage direkt am Eingang. Wenn dein Hund diese Frage-Situation noch nicht ruhig meistern kann, lass ihn gern noch kurz im Auto, solange das Wetter es zulässt und hole ihn dann erst ab, um an euren Platz zu gehen.

Auch dein Hund kann den Social Support von dir gut benötigen. Der erste Restaurantbesuch kann auch überfordernd sein: fremde Menschen, Kellner:innen, die frontal an den Tisch kommen, klapperndes Geschirr, allgemein Lärm und da dann ruhig liegen – ist einfach schwierig. Beruhige deinen Hund, wenn du merkst er wird unruhig. Manche Hund werden in Erregung nicht gerne angefasst, dann solltest du auf ruhig Gesprochenes zurückgreifen. Lecken und Kauen entspannen ebenfalls, ein gefrorener Kong oder ein Kaustab, sind schnell eingesteckt. Kenne deinen Hund und greife dann auf die Management-Tools zurück, die bisher geholfen haben. Auch eine konditionierte Entspannung in Form von isometrischen Übungen, kann helfen. Alles ganz individuell. Wenn du Unterstützung brauchst, um herauszufinden, was hilft, oder wenn du Ruhen und Entspannen trainieren willst, melde dich gerne bei mir.


#5 Steigere die Dauer deines Aufenthalts


Fange mit einem gelegentlichen Espresso oder Schnaps an und arbeite dich hoch zu einer ganzen Mahlzeit. Klingt wie ein Zunehm-Tipp, aber wie bei allen Lernprozessen, ist ein Start von 0 auf 100 nicht zu empfehlen. Für deinen Hund ist die Situation recht neu, je häufiger ihr etwas gemeinsam übt, desto flüssiger läuft es. Und wenn ein Lokalbesuch nicht mehr neu ist, dann darf er auch mal länger dauern. 



Viel Spaß beim Üben und Trainieren! – Und vergiss nicht, dir und deinem Hund immer wieder auf die Schulter zu klopfen, wenn ihr wieder etwas gemeinsam gemeistert habt.

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