Früher war alles anders...
Als ich mit 15 Jahren meinen bzw. unseren ersten Familienhund adoptiert hatte, stellte sich gar nicht die Frage zu welcher Art Hundeschule ich gehe. Es gab in dem schwäbischen Örtchen bis dato nur den Hundeplatz; mit vor allem Schäferhundbesitzer:innen. Davon existierten genau zwei und zwischen den beiden sollte ich mich entscheiden. Letzten Endes wurde es keine dieser Hundeschulen. In den Schnupperstunden fühlte ich mich überhaupt nicht wohl. – es wurde zu viel geschrien und ich empfand dieses militärische Gehabe um Gehorsam einfach nur abstoßend. Außerdem gefiel mir nicht wie ängstlich die Hunde aussahen und ich fragte mich, ob das Hundetraining für die Hunde ist oder für ihre Menschen.
Heute sieht es ja gottseidank ganz anders aus. Für jede Hundehalter:in gibt es die passende Hundeschule und meistens hat man die Wahl zwischen einer stationären Hundeschule mit einem Platz und einer mobilen Hundeschule, bei der der oder die Trainer:in nach Hause oder an den Ort des Geschehens kommt.
Was sind die Unterschiede und was passt am besten zu Dir?
Stationäre Hundeschulen
Bieten dir und deinem Hund ein festes Trainingsgelände. Hier finden die Kurse regelmäßig statt, oft in speziell ausgestatteten Trainingshallen oder auf weitläufigen eingezäunten Übungsplätzen. Das Angebot ist vielfältig und reicht vom Signaltraining ala Sitz, Platz, Bleib, über Agility-Kurse bis hin zu Welpenstunden. Der Vorteil daran: Dein Hund kann andere Hunde beim Training beobachten und lernt so auch sozial.
Stationäre Hundeschulen haben feste Zeiten und sind dadurch nicht unbedingt terminlich flexibel . Einzeltrainings finden ebenfalls seltener statt, vielmehr liegt ein Fokus auf Gruppen. Da sich die Kurse an einem festen Trainingsort abspielen, muss der Anfahrtsweg dahin auch zeitlich mit eingeplant werden.
Mobile Hundeschulen
Eine mobile Hundeschule kommt direkt zu dir nach Hause oder trifft sich mit dir und deinem Hund an einem vereinbarten Ort, wie etwa einem Park oder einem Café. Diese Option bietet dir und deinem Hund eine sehr individuelle Betreuung. Vor allem bei problematischen Verhalten, können bewusst geeignete Orte ausgewählt werden, an denen das Alternativverhalten trainiert wird.
Des Weiteren kann der oder die Trainer:in sich auf euren individuellen Trainingsstand einlassen und ihr fallt nicht hinten runter, wenn es noch nicht perfekt klappt mit den Signalen. Auch auf Probleme mit anderen Hunden kann kleinschrittiger eingegangen werden. Gruppenstunden überfordern Hunde mit Begegnungsproblem sehr schnell.
Auf der anderen Seite sind die Kursangebote bei mobilen Hundeschulen etwas eingeschränkter. Durch fehlende Umzäunung und aufwendiger aufzubauendes Equipment können viele Kurse nicht gegeben werden: für Agility, Hoopers, Obedience, Treibball oder Dogdancing sind stationäre Hundeschulen einfach besser ausgestattet.
Fazit
Die Wahl zwischen einer stationären und einer mobilen Hundeschule hängt von euren individuellen Bedürfnissen ab.
Stationäre Hundeschule: Ideal, wenn du eine große Kursvielfalt suchst und dein Hund viel mit anderen Hunden interagieren soll.
Mobile Hundeschule: Perfekt für flexible, individuelle Betreuung und wenn du das Training direkt in den Alltag deines Hundes integrieren möchtest.
Überlege dir, welche Aspekte für dich und deinen Hund am wichtigsten sind. Egal, welche Option du wählst – das Ziel ist immer das Gleiche: Ein gut erzogener, glücklicher und ausgeglichener Hund.
Die Nürnbeller – warum wir eine mobile Hundeschule sind
Ich betreibe die Nürnbeller als mobile Hundeschule aus dem einfachen Grund, dass ich lieber individuell mit Menschen und Hunden arbeiten möchte und mich auf ein Team konzentriere (Social Walks sind die wenigen Ausnahmen, die ich anbiete). Im bedürfnisorientierten Training benötige ich Zeit und volle Aufmerksamkeit, um auf eure Anforderungen einzugehen und den Trainingsplan so gezielt wie möglich an euren Alltag anzupassen. Denn gerade Stadthunde sind mit so vielen Reizen konfrontiert, die man so nicht einfach auf einem Trainingsgelände nachempfinden kann.
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